Wie manche schon auf diversen Social Media Kanäle von mir gesehen haben war ich kürzlich beim tätowieren, endlich, ziemlich spontan, nach 2 Jahren suche nach dem richtigen Artist.
Da ich euch eh erzählen wollte, was sich hinter meinem Tattoo verbirgt, möchte ich die Gelegenheit nutzen, einfach mal generell über meine Tattoos und Piercings zu reden. Wer also nur wissen will, was sich hinter meinem Tattoo verbirgt muss jetzt schnell ein bisschen scrollen, dem Rest viel Spaß beim Lesen :)
Ach ja, und nachträglich, wenn auch voll verspätet, aber ich bin momentan einfach (wie irgendwie immer, diesmal liegt es an der Bachelorarbeit,) verplant, ein frohes neues Jahr. Bleibt vor allem eins: Gesund.
Wie alles begann...
Mein erstes Piercing habe ich damals mit zarten 16 bekommen, total klischeehaft einfach nur, nämlich ein Bauchnabelpiercing. Das war zumindest mein erstes richtiges Piercing, davor hatte ich schon ein paar Ohrlöcher und auch 2 Helixe, allerdings vom Uhrmacher mit einer dieser Piercingpistolen geschossen. Ich weiß, ich kenne sämtliche Diskussionen darüber, wie schlimm und unhygienisch diese Teile sind, aber ich kann euch an der Stelle beruhigen, meine Ohren sind noch dran, es ist alles verheilt, und die Piercingpistolen sind nicht Thema meines Artikels. Ich hab für all diese Ohrlöcher und auch das Piercing das Einverständnis meiner Mama gehabt, obwohl die überhaupt kein Fan von Tattoos und Piercings ist. Aber mit der richtigen Taktik geht alles :D und ich hab die Erfahrung gemacht, dass überrumpeln bei meiner Mama immer am leichtesten war. ("Hey Mama, wenn wir grad schon hier in der Nähe sind könnten wir doch schnell und so...") Danke Mama, für alles was du mir erlaubt hast. :)
Und dann wurde ich endlich 18 und wollte mir eigentlich den Traum von Dermal Anchor am Schlüsselbein verwirklichen. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber zu wenig Geld hatte, hab ich mir einfach die Nase piercen lassen. Und bis heute ist das eines der schlimmsten Piercings überhaupt. Die Nase hat mir einfach sau weh getan, meine Augen haben getränt, von keinem anderen Piercing war mir das so in Erinnerung. Aber gut, Schmerz vergeht, und in irgend einer Art ist Schmerz doch auch manchmal was schönes?
Und mit der Zeit war ich dann immer wieder beim Piercer, die Dermals, Zunge, Ohr und so weiter. Und wisst ihr, warum ich Piercings so mag? Weil sie so schnell und unkompliziert sind. Du gehst zum Piercer, 10 Minuten, und zack fertig. Besser, als Monate-, manchmal auch Jahrelang auf nen Termin warten zu müssen, vor allem, wenn man furchtbar ungeduldig ist.
Wie dem auch sei, jetzt möchte ich euch endlich meine Tattoos vorstellen und euch auch jeweils die Stories dazu erzählen.
Und hier seht ihr mein erstes Tattoo, welches aber auf 2 Sitzungen gestochen wurde, das Motiv wollte ich recht lang, der Termin dazu kam spontan. Der obere Teil, das M mit der Spitze steht ziemlich klischeehaft einfach nur für mein Sternzeichen. Ich bin irgendwie schon ein Sternzeichen Fan (ich weiß, da gibts 1.000 Diskussionen, aber jedem das seine xD) und deshalb wollte ich das. Der Termin kam damals zustande, weil ein Tattoowierer aus meiner Stadt in Facebook gepostet hat, dass er spontan nen Termin frei hat - naja, etwa ne Stunde später lag ich unter seiner Nadel. (Und es war so spontan, ich könnte später immer sagen das war ne Jugendsünde.) Als es fertig war, war ich echt happy, und irgendwie aber doch nicht ganz, für mich war dieses kleine hübsche etwas einfach noch kein Tattoo. Ich habe mich dann im Laufe der nächsten Tage mit Aszendenten beschäftigt, und dabei festgestellt, dass mein Aszendent zugleich das Sternzeichen meiner Mama ist - und so kam ich auf die Idee, das Tattoo einfach noch ein bisschen zu erweitern, nämlich am nächsten Walk-in Day dieses Studios. Und tada, so war mein erstes Tattoo geboren. Auch wenn der Tattoowierer damals die Idee mit dem Kreis ein wenig komisch fand, bis heute ist genau dieses mein Lieblingstattoo. (Ich hoffe, das wissen meine anderen Tattoos nicht. :'D :P)
Und rund ein oder zwei Jahre nach meinem ersten Tattoo kam dann auch das zweite, der Spruch "Do it simple but do it perfect.". Von diesem Spruch in Tattooform träume ich wohl, seitdem ich 15 oder 16 bin. Ich mache ja, seit mittlerweile glaube ich 8 oder 9 Jahren irischen Tanz. Und auch, wenn in meinem Instagramprofil eher Bilder vom Bogenschießen sind, der irische Tanz ist wohl für immer meine größte Leidenschaft. Naja und der Spruch ist eben ganz einfach das Motto meines Tanzlehrers. Mach es einfach aber dafür richtig gut. Und das stimmt schon auch, in jeder Lebenslage eigentlich. Auch wenn du etwas noch so kompliziert machst, wenn dus dann verkackst wird derjenige immer hervorgehoben, der was leichteres gemacht hat, aber das dafür richtig anständig. Und ja, das dreiblättrige Kleeblatt steht ganz einfach für Irland und das Tanzen. Und das, obwohl ich noch nie in dem Land war. Aber das kommt noch, irgendwann.
Ach ja und eine weitere Story zu dem Tattoo - gestochen hat es nämlich eine meiner Lieblingsmenschen, die liebe Jana, deren Kochbuch ich euch vor ein paar Wochen vorgestellt habe. Manchmal muss man Menschen eben einfach unterstützen, und auch wenn das Tattoo jetzt dann endlich mal nachgestochen werden muss, ich liebe es.
Und nun aber endlich, worauf ich eigentlich hinaus will, die Story zu meinem neuen Tattoo. (Ich wollte davor einfach mal Spannung aufbauen.)
Wie es sich der ein oder andere vielleicht denken kann, ja, das Tattoo steht wirklich im Endeffekt für meinen Dad, bzw. ist es einfach eine Kindheitserinnerung. Ich war damals vielleicht 2, 3, 4 Jahre alt? Ich weiß nicht mehr, aber auf jeden Fall war Winter, ich war mit meinem Dad spazieren und wir haben ein Reh gesehen. Und für einen Augenblick hat das Reh auch uns angeschaut, verweilt, und dann ist es weggelaufen. Ich weiß nicht mal warum, aber in den letzten Jahren war dieser Gedanke wieder und wieder und wieder in meinem Kopf, und irgendwann habe ich ein ähnliches Tattoo im Internet entdeckt, eine Gruppe Rehe im Wald, und mich entschlossen, genau das Tattoo an genau der Stelle machen zu lassen. Und dann hab ich jetzt wirklich gut 2 Jahre nach dem passenden Tattoowierer gesucht, viele meinten, einen halben Rücken machen sie nicht, oder es passe nicht zu ihrem Stil, usw. usf. Und den Termin bei meiner Tattoowiererin habe ich dann sehr spontan Anfang Januar ausgemacht, weil sie in der Nähe Gasttattoowiererin war. Ich kannte sie davor nicht, aber Hey, ich fand ihre Bilder super, und manchmal muss man einfach darauf vertrauen, dass etwas gut wird, und ich finde, es ist gut geworden. Oder auch mega. Einfach eine Erinnerung, die ich jetzt nicht mehr nur im Herzen, sondern auch unter der Haut trage, fuck yeah :D :) Und mit dem Tattoo ist für mich jetzt auch das ganze Jahr Winter, ich mag nämlich den Sommer eh nicht. Wenn ihr wollt schaut doch auch einfach mal auf der Facebookseite meiner Tattoowiererin vorbei, sie heißt dort Tattooartist Steffi H. (Ach ja und das hier ist keine bezahlte Werbung, ich hab das Tattoo normal gezahlt, aber ich finde, wenn man zufrieden ist, kann man von so etwas ja durchaus berichten.)
So wenn ich schonmal schreibe, müssen natürlich auch noch ein paar weitere Gedanken raus, diesmal eben ganz zum Thema Tattoos und Piercings, denn irgendwie sinds ja auch immer die gleichen Fragen, die einem im Nachhinein gestellt werden.
Die häufigste Frage die ich zu meinem letzten Werk bekam war vor allem wegen der Schmerzen, und ich glaube, Tattooschmerzen nimmt jeder ganz anders wahr. Das letzte Tattoo dauerte etwa 5 Stunden,
und ich fands, bis auf einige Stellen, wirklich nicht so schlimm. Klar, Wirbelsäule tat weh, teilweise auf den Schulterblättern, aber alles in allem fand ich es echt nicht so schlimm. Bei meinem
zweiten Tattoo, welches übrigens auf den Rippen ist, finde ich, ging es auch, mir taten eher die Schultern weh, weil ich dabei so unbequem liegen musste. Und bei meinem ersten Tattoo meinte der
Tattoowierer, die Linien sind schlimmer als die Punkte - kann ich so absolut nicht bestätigen. Die Linien fühlen sich an, als würde man sich schneiden, unangenehm ja, aber die Punkte, da vibriert
wirklich jeder einzelne Punkt durch den ganzen Körper, das fand ich viel schlimmer.
Und wirklich schlimm finde ich Tattoos eh erst nach dem Stechen. Wer mich in der letzten Woche gesehen hat, weiß genau, wie ich mich beim Jacken anziehen angestellt hat. Die Haut ist da einfach
super wund. Ich finde es vergleichbar mit der Vorstellung, jemandem extrem mit der Flachen Hand zu schlagen, sodass die Stelle rot und super empfindlich wird. Und so ist es bei Tattoos, sie tun
so lang weh, bis sie irgendwann unerträglich jucken. Aber gut, wer schön sein will muss leiden. (Und ja, Schönheit liegt im Auge des Betrachters.)
Ein Thema ist noch die Bedeutung des oder der Tattoos. Ich weiß, meine Tattoos haben für mich Bedeutungen, aber ich glaube, dass sich das mit den nächsten Tattoos ändern wird. Ich weiß, dass ich
über kurz oder lang bestimmt noch das ein oder andere Tattoo bekommen werde, aber ich werde nicht zu allen eine Geschichte erzählen (können). Klar wird man auch immer wieder gefragt, ob man das
nicht irgendwann bereut, und ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich hätte mir kein Tattoo stechen lassen, wenn ich heute schon weiß, dass ich es mit 80 bereue, aber wer weiß schon, was bis dahin
ist? Und auch ständig die Aussage, dass Tattoos auf alter Haut irgendwann vielleicht komisch aussehen, aber hey, wer weiß denn schon, wer dann auch wirklich so alt ist? Ich wollte das Tattoo
jetzt, und ich bin jetzt glücklich. Und wenn es mir in 10 Jahren nicht mehr gefällt muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und alles weglasern lassen. Aber vielleicht sollte man sich manchmal
gar nicht so sehr mit dem Morgen beschäftigen, sondern viel mehr einfach im Heute leben, mal spontan sein, mal auch das machen, was man vielleicht bereut, aber hey, hauptsache es fühlt sich jetzt
richtig an. (Ups jetzt wirds ja fast noch sentimental. :o )
In dieser Meinung ist natürlich jeder frei, und ich weiß, dass Tattoos und Piercings in vielen Branchen bisher auch eher weniger akzeptiert sind. Leider kenne auch ich Storys von tattoowierten
Freunden, wo ich kotzen könnte, von wegen, was, sie sind tattoowiert, dann will ich bitte, dass ihre Kollegin sich um mich kümmert. Oder auch Storys von tattoowierten Müttern, die nur schief
angeschaut werden. Klar, mit jedem Tropfen Tinte unter der Haut verschwinden 10 Gramm des Gehirns, so kam es eben auch, dass alle Tattoowierten Sträflinge sind. Nein aber mal im Ernst, es ändert
doch den Menschen an sich nicht, wenn er oder sie etwas an seinem Körper ändern lässt? Kosmetische Operationen sind doch auch erlaubt, aber bei nem Piercing oder Tattoo wird man schief
angeschaut? Leute, akzeptiert mal mehr, nur weil jemand nicht ins Idealbild passt ist er oder sie kein schlechte oder anderer Mensch. (Ich hoffe, keiner meiner Leser verlässt jetzt meinen Blog
weil ich mich öffentlich zum Tattoowieren bekenne :D und wenn doch, dann Danke.) Ich selbst arbeite ja auch in der Versicherungsbranche, trotz einiger Piercings, gut, die Tattoos sieht man eh
nicht. Aber bei mir hat sich Gott sei Dank noch nie ein Kunde beschwert, obwohl ich schon bei einigen Omis war, es fiel meistens nicht mal auf. Weil ich ja trotzdem nett bin. Man wird nicht durch
irgendwelche Bodymodifications zum Arsch, man ist entweder ein Arsch oder eben nicht.
Aber genug an dieser Stelle zu diesem Thema, auch wenn es wohl noch 1.000 Punkte dazu gäbe. Schreibt mir gern eure Meinung in die Kommentare, ich erwarte auch nicht, dass mir jeder sagt meine
Tattoos (oder auch Piercings) seien wunderschön, denn mir ist bewusst, das sowas einfach Geschmacksache ist.
Ansonsten wünsche ich euch einen wunderschönen Tag, passt auf euch auf und vielen Dank für's Lesen. <3
Andrea Karo
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Cindy (Sonntag, 28 Januar 2018 12:16)
Danke für die tolle Story ❤️ Ich hab bei meinem tattoo auch lang überlegt mias Sternzeichen hinzuzufügen (auch Skorpion) aber im Entwurf hat es mir dann gar nicht gefallen.
Ich find deine Tattoos super toll- und sie haben alle ne Bedeutung, was ich Mega wichtig find. ❤️
AndreaKaro (Dienstag, 30 Januar 2018 10:05)
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Cindy :)
Und ich versteh dich, manchmal sieht ne Vorstellung auf der Haut einfach ganz anders aus als im Kopf, aber wer weiß, vielleicht kommt dir irgendwann ja ne Idee, wie du das Tattoo erweitern kannst, dann ja vielleicht auch mit Sternzeichen :)